Die vier häufigsten Missverständnisse


Nach dem bedeutenden deutschen Heraldiker Ottfried Neubecker (1908–1992) gibt es vier häufige Missverständnisse in Bezug auf Familienwappen. Diese lauteten:

  1. "Jede Familie besitzt ein eigenes Wappen."
  2. "Jedem Familiennamen entspricht ein ganz bestimmtes Wappen."
  3. "Viele Familien waren früher adelig und hätten aus Verarmung den Adel abgelegt oder verkauft."
  4. "Ein Wappenkenner muss nur in seinen Büchern nachschlagen, um 'das' Wappen einer bestimmten Familie zu finden."


Die Alternative: Wappenneuannahme

Daher ist nach Johann Josef Kenfenheuer, dem Herausgeber eines bekannten Wappenregisters, ein wesentlicher Punkt bei der Wappenforschung der Nachweis der agnatischen (rein männlichen) Abstammung vom ursprünglichen Wappenstifter.

Nur das berechtigt heute lebende Personen gleichen Namens zur Führung des jeweiligen Familienwappens. Voraussetzung ist dabei, dass die Abstammung urkundlich nachgewiesen werden kann; mündliche Überlieferung reicht nicht aus!

Wenn die Abstammung nicht oder nur unter großem Aufwand geklärt werden kann, sollte lieber ein neues Wappen angenommen werden.

 

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